In Antwort auf:Die Piste 16 gibts schon lange, die ist ja nicht das Hauptproblem. Das IMMER MEHR WERDENDE VERKEHRSAUFKOMMEN in der Luft durch die BILLIGTICKETS sind es. Wenn das Fliegen wieder so teuer wäre wie vor 15 Jahren, dann hätten wir diese ganzen Probleme wahrscheinlich nicht. Wenn ein Flugticket billiger ist wie ein Bahnticket, na wo greift man dann zu?
Womit wir wieder da wären, was ich schon einmal sagte: HER MIT DER KEROSINSTEUER, die Tickets MASSIV teurer machen, fliegen soll wieder ein Luxus werden, und kein Massentransportmittel auf Kosten unserer aller Gesundheit.
Der Vorschlag mag auf den ersten Blick gut klingen, allerdings fehlen bei dieser Rechnung einige wichtige Faktoren:
1. Ist das Fliegen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor (Geschäftsreisen, Tourismus, Arbeitsplätze am Flughafen etc.). Eine massive Verteuerung der Tickets würde also der Region und damit auch ihren Bewohnern schaden.
2. Können in einem Flugzeug viele Dutzend Leute auf einmal transportiert werden. Würden all diese Leute anstatt per Flugzeug mit dem Auto in Urlaub fahren, dann wären die Umwelt- sowie Lärmbelastungen um ein Vielfaches höher, als wenn ein Flug abgefertigt wird - geschweige dessen, dass viele Ziele mit dem Auto einfach un- oder nur äußerst mühsam erreichbar sind (nämlich alle Langstrecken-Locations). Das Argument Zug, das hier nun kommen könnte, möchte ich zudem sofort damit entschärfen, dass Fliegen zwar teurer, dafür jedoch schnell ist, während das Auto günstiger, dafür jedoch äußerst komfortabel ist (man steigt zuhause ein und am Zielort aus, ohne Umsteigen, etc.). Der Zug hingegen ist teuer UND unkomfortabel, insofern also zu beidem keine attraktive Alternative.
und 3. ist diese Ansicht schlicht aus der Luft gegriffen, denn wenn man auf diesem Kurs fahren möchte, dann müsste man auch Benzin für Autos massiv verteuern, um Lärm- und Umweltbelastungen zu reduzieren - bloß ist davon nicht mal die Rede, weil man sich an die Lärmbelastung von Autobahnen und auch Innerstadtstraßen wie dem Gürtel oder dem Ring gewöhnt hat. An diesen leben tausende Menschen, die ohne gesundheitliche Schäden nachts gut schlafen können, und diese Belastungen sind teils um ein Vielfaches höher als jene durch den Flugverkehr.
Ich verstehe wirklich jeden, der sagt, dass er sich vom Fluglärm belästigt fühlt, doch ist die Lösung des Problems bestimmt nicht, einen so wichtigen Faktor wie den Flugverkehr zu einem unattraktiven Luxusgut zu erklären. Das Dialogforum und das Lärmschutzprogramm versuchen hingegen Lösungen zu finden, die sowohl den Anrainern als auch der Wirtschaft zugutekommen.
Im Rahmen der Tätigkeiten des Dialogforums Flughafen Wien nehmen die Vertreter von Gerasdorf laufend an den Bezirkskonferenzen in Gänserndorf teil und bringen sich intensiv in die Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten ein. Außerdem bringen sie auch immer wieder eigene Vorschläge zur Diskussion, die zum bestmöglichen Ausgang für alle Betroffenen führen sollen.
Im Jahr 2008 gingen 29% der Landungen über Piste 16, auf deren Verlängerung Kapellerfeld liegt. Der Zielwert der Landungen laut Mediationsvertrag beträgt 27, 5%, an die sich der Flughafen demnach bereits annähert und die er in Kürze erreichen wird. Die landenden Flugzeuge befinden sich über Kapellerfeld zum Großteil bereits im automatisiert geleiteten Landeanflug und fliegen auf einer Höhe von 4.000 bis 5.000 Fuß, also rund 1,3 bis 1,6 km.
Die Lärmbelastung in dem Gebiet wurde bereits mehrfach mit mobilen Messreihen geprüft, wobei die Ergebnisse alle im Internet unter http://www.vie-umwelt.at publiziert sind und dort natürlich jederzeit eingesehen werden können.
Bitte bedenken Sie, dass die Mediationsverhandlungen zwischen vielen verschiedenen Vertretern der Bevölkerung (Anrainervertreter, Bürgerinitiativen etc.) und dem Flughafen Wien geführt wurden, die sich mit der Materie zuvor selbstverständlich eingehend beschäftigt haben und somit darüber informiert waren, auf welchen Werten die Prognosen beruhen. Die Messungen und Prognosen wurden von Experten errechnet und von den Mediationspartnern angenommen - auf genau dieser Basis wurden die entgegenkommenden Leistungen des Flughafens angesetzt und von den Betroffenenvertretern akzeptiert.
Verzeihen Sie, aber ich sehe nicht ganz, wie sie diese Aussage meinen. In einem Mediationsverfahren geht es darum, dass alle betroffenen Parteien sachlich ihre Argumente anführen sollen, damit dann gemeinsam eine für alle möglichst vorteilhafte Lösung gefunden werden kann, so wie dies auch zwischen dem Flughafen Wien, den Bürgerinitiativen, den Anrainervertretern und allen übrigen Betroffenen geschehen ist. Bei Interesse besteht außerdem die Möglichkeit, sich durch Vertreter im Dialogforum aktiv in die Diskussionen rund um den Bau der 3. Piste einzubringen. (siehe Link zum Dialogforum hier)
Wie bereits betont, legt der Flughafen größten Wert darauf, die Belastungen für die Anrainer so gering wie möglich zu halten und baut daher auf gezielte Maßnahmen zum Schutze dieser, wie eben die Möglichkeit zur Diskussion im Dialogforum, die Einführung strenger Nachtflugregelungen, die Einrichtung von Umweltfonds zur förderung zukünftiger Projekte, die im Rahmen der Mediationsverhandlungen als lärmschonendste Variante festgelegte und nun eingereichte Lage der 3. Piste sowie die ebenfalls bereits angesprochnen intensiven Lärmschutzmaßnahmen für alle betroffenen Anrainer. Genaue Informationen dazu finden sie zusätzlich hier.
Ich verstehe ihre Argumentation, doch der Flughafen erstellt seine Prognosen - wie international üblich - in drei Szenarien. Die Zahlen des mittleren Szenarios werden in der Umweltverträglichkeitserklärung verwendet. Diese Prognose, die von einem durchschnittlichen jährlichen Passagierwachstum von ca. 5 % ausgeht, hat sich auch in der Vergangenheit als sehr stabil erwiesen.
Natürlich sind kurzfristige Abweichungen nach oben oder unten immer möglich - das hat auch das Beispiel 9/11 gezeigt. Damals gab es drei Jahre lang am Flughafen Wien so gut wie kein Wachstum bei den Passagierzahlen, international kam es sogar zu Rückgängen. Aufgrund des starken Passagierwachstums der vergangenen Jahre lagen die realen Zahlen über dem mittleren Szenario – allerdings noch unter dem höchsten der drei Szenarien. Derzeit erleben wir aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation wieder eine Abflachung der Entwicklung. Einzelne Flughäfen verzeichneten im September bereits Rückgänge bei den Passagierzahlen. Auch der Wiener Flughafen berichtete mit + 1,2 % ein wesentlich geringeres Wachstum als in den Monaten davor. Wie heute im Standard zu lesen ist, geht der Flughafen Wien auch nicht mehr davon aus, dass die für heuer erwarteten + 8 % erreicht werden. Basierend auf diesen Zahlen wird sich also die Aufteilung auf drei statt bislang zwei Pisten in einer Entlastung der Betroffenen auswirken.
Bezüglich der Nachtflugrouten: Über dem 23. Bezirk gibt es wie durch den Medationsvertrag festgelegt zwischen 21:00 Uhr und 7:00 Uhr keine Flugbewegungen. Das Einzige, was dort fallweise auftritt, sind Starts, die an der äußersten westlichen Grenze entlang Richtung Norden abbiegen. Diese Flugzeuge sind dann aber bereits in beträchtlicher Höhe unterwegs und somit kaum hörbar. Genaueres dazu finden sie hier
Natürlich ist der Ärger gerechtfertigt, doch die geplante Ausrichtung der Piste basiert auf ausführlichen Diskussionen im Mediationsverfahren des Flughafens Wien mit den Anrainergemeinden, Bürgerinitiativen und sonstigen Parteien und wurde im Zuge dieser einvernehmlich als die lärmschonendste Variante beschlossen.
Der Ärger über die Fluglärmbelastungen ist durchaus zu verstehen, doch muss ich meinem Vorschreiber insofern recht geben, dass ein gut ausgebauter Flughafen überaus wichtig für die Wirtschaft und ökonomische Entwicklung einer Region ist (siehe dazu etwa auch folgenden Artikel: http://www.niederlausitz-aktuell.de/arti...29de0f593aee735).
Der Wert der zusätzlichen Arbeitsplätze, die Attraktivität als Betriebsstandort durch eine gute Infrastruktur und dergleichen sind Faktoren, von denen jeder Anrainer der Region direkt oder indirekt profitiert. So legt der Flughafen Wien etwa auch großen Wert darauf, lokal ansässige Personen zu beschäftigen (96% aller Beschäftigten wohnen in der unmittelbaren Regionen Wien, NÖ und Bgld). Durch den Bau der 3. Piste werden die bisherigen Flugschneisen zudem entlastet werden, da sich der Verkehr teils auf diese verlagern wird. Gutachten prognostizieren, dass sich die Fluglärmbelastung somit in den bisherigen An- und Abflugszonen in großen Gebieten um bis zu mehr als 10dB reduzieren wird. Hinzu kommen die Anschaffung besonderer lärmreduzierender Flugzeuge sowie das vorhin bereits angesprochene neue Lärmschutz-Förderungsprogramm, das darauf abzielt, alle Betroffenen im höchstmöglichen Maße zu unterstützen und zu entlasten.