Wir (junges Ehepaar) sind Anfang September nach Süßenbrunn gezogen, um dem Stadtlärm zu entfliehen - absolute Grünlage mit guter Verkehrsanbindung. Leider mussten wir feststellen, dass Süßenbrunn massiv überflogen wird. Primär finden die Landeanflüge allabendlich statt (über 80% aller Abende), 'Tiefflieger' gibt es zeitweise aber auch sehr früh am Morgen, unter Tags und vor allem in den Nachtstunden (also nach Mitternacht).
Dabei ist Süßenbrunn doch an die 20km vom Flughafen Wien entfernt und wird von diversen Plattformen (Dialogforum, Laermschutzprogramm.at & Co) nicht einmal als Lärmzone angesehen. Die sollten mal einen Abend hier verbringen - da gehts oft im Minutentakt in 200-300m Flughöhe direkt über die Wohnung hinweg :-( Die Tiefflieger sind größtenteils übrigens keine Billigflieger, wie in einem anderen Artikel kolportiert; von hier unten erkennt man, dass der blaue AUA-Unterboden dominiert!
Hat wer Ratschläge parat? Was kann man gegen diese recht erdnahen Überflüge unternehmen?
Hy und willkommen. Mit der Gschichte die du erlebst bist "leider" nicht alleine - um Betroffen zu sein muß ein gemittelter Dauerschallpegel erreicht werden. Soll also heißen es muß laut und ohne Unterbrechung über mehrere Stunden gehen um diesen Wert zu erreichen. Damit gelten halt dann nur die wenigisten Gebiete als Betroffen - Statistik ist schon was feines *kotz* Nun - in 20km Abstand sollte die Höhe 1080m sein - ergibt sich aus tan des Gleitwinkels von 3,1° Nur sind halt 1.000m gar nicht viel, der Schall erfährt auf diese Distanz noch sehr wenig Dämpfung. Ja und das es die AUA ist - das fällt uns glaub ich allen auf, kann aber sein das es die 50% des Umsatzes des Flughafens sind die da auffallen.
Was kann man tun - den Beschwerdelink verwenden, Anfragen machen und daraus mal sehen wie hoch die wirklich sind. Weiters massiv Beschwerden schreiben, ggf auch Lärmmeßstelle einrichten und die Fluglärmgegner in ihrer Arbeit unterstützen - also Meinungsbildung, Politiker löchern und Beschwerden. http://www.fluglaerm.at/liesing/ - Beschwerdemail anklicken usw. Lämmeßstelle - http://www.eans.at - infos Fluglaerm.Liesing@aon.at
Danke für die rasche Antwort - gestern bewegte sich der Lärmpegel ja ausnahmsweise mal auf akzeptablen Niveau. Das Rechenbeispiel kann ich so aber nicht nachvollziehen; wenn die Flughöhe bei uns wirklich 1080m wäre, würde sich vermutlich kaum jemand aufregen. Fakt ist aber, dass die Flugzeuge oft im Minutentakt und viel zu tief daherkommen. Nach Augenmaß spreche ich hier von ca. 300 Höhenmeter, vielleicht auch tiefer! (vor allem bei Schönwetter scheints, als ob die Piloten den Fluggästen den Golfplatz zeigen wollen; mich wunderts, dass die Golfer trotzdem wiederkommen)
Was kann man in so einem Fall machen? Tiefflieger dokumentieren und zur Anzeige bringen? Am Wochenende kann ich gern mal ein Foto machen und hier reinstellen, falls wir die Wohnung nicht wieder fluchtartig verlassen.
Das Foto incl. der Detailinfo Brennweite an den Admin schicken - erkennt man den Flugzeugtyp kann man daraus errechnen wie hoch der war. Wichtig ist halt möglichst verzerrungsfrei. Bei den Beschwerdevorlagen gibt es eine wo auch Flugzeugtyp und Höhe gefragt wird - bringt auch eine Erklrärung. Ich kann nur aus eingener Erfahrung sagen, das ich auch immer dachte das das keine 500m sind, nachgewiesenermaßen sinds aber 1.000 - es täuscht schon mächtig. Für den Lärm sind 200 Höhenmeter aber dann eh schon egal.
Da muss ich K.S. schon Recht geben: Die Wahrscheinlichkeit, dass Flugzeuge mit einer Höhe von 200 - 300 m über Ihrem Dach drüberfliegen ist sehr gering. Flugzeuge fliegen auf bestimmten Routen, deren Einhaltung von der Austro Control kontrolliert wird. Selten, kann es schon passieren, dass ein Flugzeug von seiner Route abweicht, nur dann wird das von der Austro Control auch geahndet. D.h. auch ohne, dass betroffene Bürger ein bestimmtes Flugzeug dem Flughafen melden, wird die Abweichung wahrgenommen und es wird ihr auf den Grund gegangen. Da ihr Gebiet sehr weit vom Flughafen entfernt ist, und wie Sie selbst schon geschrieben haben, auch nicht durch das Lärmschutzpaket abgedeckt ist, würde ich Ihnen auch empfehlen, Lärmmessungen durch ihre Gemeinde zu veranlassen. D.h. dass von der Gemeinde das Aufstellen eines Lärmmessgerätes vom Flughafen Wien veranlasst wird. Dazu wäre es für Sie gut, sich einbisschen damit auseinanderzusetzten wo genau es denn am lautesten ist. Was natürlich auch ein Stück weit, eine subjektive Entscheidung ist, (d.h. unterschiedliche Menschen könnten da unterschiedliche Meinungen haben), aber zumindest könnten sie einen Platz nennen, wo das Lärmmessgerät platziert werden soll. Von dem Ergebnis hängt es dann ab, was Sie weiter unternehmen könnten.
Ja genau, die Flieger sind mindestens 2000m in der Luft und nicht wahrnehmbar. Und die AUA ist hoch profitabel, wie wir alle wissen. Der einzige Grund, warum ich immer noch kein Fotomaterial habe, ist die schlechte Sichtweite bei Nacht und Nebel (unter Tags muss man ja arbeiten oder von hier fliehen).
Tatsache ist, dass hier streckenweise Flugzeuge im Minutentakt und zu tief drüberfliegen. Was sich eben abspielt ist eine Zumutung; genauso finde ich es nicht tragbar, dass am Sonntag um 4 Uhr früh gelärmt wird (Nachtflugverbot?). Ich werde Bild- und Audiomaterial sammeln. An solchen Stories sollte die Politik ja interessiert sein - 2009 könnte ja ein Wahljahr sein.
Die durchschnittliche Flughöhe über Süssenbrunn beträt 1100 m. Es handelt sich dabei um jene Flugzeuge die auf Piste 16 landen. Im vierten Quartal 2009 ist eine dreiwöchige Fluglärmmessung in Süssenbrunn vorgesehen. Aderklaa ist von der Enfernung zum Flughafen durchaus mit Süssenbrunn vergleichbar, auf http://www.vie-umwelt.at kann man als Vorabinformation unter der Rubrik "Fluglärm" - "Messdaten" die Messergebnisse für Aderklaa aufrufen.
Die genannte Landerichtung gibt es seit dem Bestehen der Piste 16/34, also seit den 80er Jahren. Die Flugzeuge, welche Wien anfliegen werden, unter Einbezug der Windverhältnsse bzw der Pistenkonfiguration, zur Landung am Flughafen Wien gelotst. Vereinbart wurde, dass bei Windstille tagsüber die Piste 16 verwendet wird, bei Süd/Südostwind großteils die Piste 11 und bei Westwind die Piste 34. In der Zeit von 21:00 bis 07:00 Uhr wird die Piste 16 nur bei Süd/Südostwind zum Landen verwendet.
Ihr Gebiet wäre eines von denen, die durch den Bau einer 3. Piste sehr profitieren würden, da dann die beiden parallelen Pisten verstärkt verwendet würden und die Piste 16/34 nur in Ausnahmefällen benutzt werden würde (z.B. Nachts bei Süd/Südostwind).
Ich finde das ist eine tolle Argumentation - die verdoppelung der Kapazität verbessert die Situation. Natürlich ist das richtig, aber nur wenn man in Managerlebenszyklen denkt - so ca. 3 Jahre halt. Es freut mich das Sie selbst diese Argumentationsgrundlage liefern - das Sie schrieben das das seit den 80ern so ist - die Piste wurde mit öffentlichen Geld auf Basis der Aussage 'das Wien dann nur mehr im Notfall überflogen wird' gebaut. Der dumme ist der Betroffene.
Lieber Flughafen_Wien! Sie schreiben: "Die genannte Landerichtung gibt es seit dem Bestehen der Piste 16/34, also seit den 80er Jahren. Die Flugzeuge, welche Wien anfliegen werden, unter Einbezug der Windverhältnsse bzw der Pistenkonfiguration, zur Landung am Flughafen Wien gelotst. Vereinbart wurde, dass bei Windstille tagsüber die Piste 16 verwendet wird, bei Süd/Südostwind großteils die Piste 11 und bei Westwind die Piste 34. In der Zeit von 21:00 bis 07:00 Uhr wird die Piste 16 nur bei Süd/Südostwind zum Landen verwendet."
Ich bin bis dato immer davon ausgegangen, dass bei Süd/Südostwind und Windstille grundsätzlich nur auf Piste 16 gelandet wird. Stimmt das also nicht?
Die vereinbarten Landerichtungen setzten sich folgt zusammen:
Tagsüber wird Piste 16 bei Windstille und in geringem Maße bei Süd/Südostwind verwendet und Piste 11 überwiegend bei Süd/Südostwind. Bei Westwind wird die Piste 34 zum Landen verwendet.
Nachts, also in der Zeit von 21:00 bis 07:00 Uhr, wird die Piste 16 ausschließlich bei Süd/Südostwind angeflogen.
Ich wünsche noch allen im Forum einen guten Rutsch und ein glückliches neues Jahr.
Sorry, aber bitte *warum* haben Sie sich die Gegend nicht angeschaut, *bevor* Sie das Haus gekauft haben???? Ich mein, ich kann ja jene, die seit Jahrzehnten in einem betroffenen Gebiet wohnen gut verstehen, aber sich in einem Lärmgebiet ein Haus kaufen und danach laut aufschreien ist ja wohl sinnbefreit. Sorry für die harten Worte, aber in dem Fall sind Sie eher selbst schuld.
Einmal definierte Flugrouten müssen nicht immer bestehen bleiben. Sie können sich sehr wohl ändern. Das heisst: Fluglärmverschonte Gebiete können sehr wohl plötzlich zu fluglärmgeplagten Gebieten werden! Wenn plötzlich über Ihr Haus eine Einflugschneise realisiert wird, werden Sie hoffentlich nicht laut aufschreien. Sie haben sich Ihre Gegend ja eh gut angeschaut, oder? Sie sind dann eher selbst schuld!
Euro-Frage: Wie arbeiten Immobilien-Makler in Einflugschneisen ???
Antwort: Man wartet auf die geeigneten Windverhältnisse, und macht genau an solchen tagen Termine aus, wo eben kein Flugverkehr (oder ziemlich wenig) ist. Vertrag abschließen, und wenn man glücklich ins neue Heim einzieht, dann kommt das böse Erwachen ...
Diese Vorgehensweise habe ich selbst schon oft genug in Kapellerfeld (speziell in der Feldgasse) beobachtet. Haben wir Nordwind, wurdelts mit Immobilienfirmen und Interessenten. Was soll man sich da noch denken?
Hallo Christian! Deinem Beitrag kann ich voll zustimmen! Wie kann es sonst sein, dass Orte wie bspw. Kapellerfeld oder Süßenbrunn als "absolute Ruhelage in Grünoase" von den ImmobilienFuzzis angepriesen werden? Tatsächlich handelt es sich um sehr stark beflogene Einflugschneisen mit nervtötendem Fluglärm ...!!! Bei Süd/SüdOstWindverhältnissen sieht man die Flugzeuge in niedriger Höhe im 30-60 Sekundentakt über die Wohndächer fliegen. Teilweise kann man den Flugpassagieren sogar zuwinken. Ist halt in diesen Orten LEIDER so .... lg Andi