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Dieses Thema hat 48 Antworten und wurde 9.477 mal aufgerufen
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RE: Dialogforum ist tatsächlich keine Augenauswischerei, sondern so wie das Mediationsverfahren noch um vieles schlimmer
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In Antwort auf: Insgesamt wurden im Mediationsverfahren sehr viele Maßnahmen getroffen, die auf anderem Weg niemals zustande gekommen wären, und nachhaltigen Schutz und Verbesserungen für alle Beteiligten gewährleisten.
Was die Verbesserungen für die Betroffenen betrifft handelt es sich bei genauerer Betrachtung um eine Mischung aus halbherzigen Zugeständnissen, die noch dazu mit Ausnahmen gepflastert sind und Almosen.
Dem gegenüber stehen massive Verbesserungen für den Flugverkehr, wie das Überfliegen von vorher nicht vom Fluglärm betroffenen, dichtest besiedelten Gebieten, von denen sich der Flugverkehr offensichtlich einen wichtigen Wettbewerbsvorteil verspricht.
Zu den Massnahmen im Detail
In Antwort auf: - Halbierung der Nachtflüge (zwischen 23:30 und 5:30 Uhr, ab 2007, schrittweise auf acht Starts/Nacht)
Man beachte die Definition von Nacht - täglich nur 6h schlafen und dabei 8 * geweckt werden!
In Antwort auf: - Lärmzonendeckel
Beschränkt Bauvorhaben in einem Gebiet, das bereits jetzt für den Flugverkehr reserviert ist. Die Sicherstellung, dass sich die Lärmzonen nicht vergrößern, dürfte den Flughafen über seine Lärmmessungen mit Erfassungquoten von unter 40% ja auch problemlos gelingen.
In Antwort auf: - Lärmschutzprogramm: Kosten 35 Millionen Euro
Der Flughafen Zürich muss mindestens 760 Mio Franken Entschädigung zahlen, also mehr als das 10fache http://www.20min.ch/finance/news/story/28618130 Laut VCÖ verursacht der Flugverkehr einen Schaden von 1 Milliarde pro Jahr - http://www.vcoe.at/images/doku/VCOeFactsheetFlugverkehr.pdf
In Antwort auf: - Laufende Optimierung der An- und Abflugrouten
Was das bedeutet, sieht man ja am Beispiel Liesing, wo etwa 100.000 Menschen die vorher nicht vom Fluglärm betroffen waren, täglich unter Starts und/oder Landungen bis spät in die Nacht zu leiden hat.
In Antwort auf: - Errichtung eines Umweltfonds
0,2€ pro Passagiere ist etwa 1/10 von dem was sich der Flughafen durch das Überfliegen dichtest besiedelter Gebiete erspart. Die politische Wirkung eines solchen Fonds dürfte diesen auch für den Flughafen lohnend machen.
In Antwort auf: - Dialogforum Flughafen Wien wurde gegründet und kontrolliert die Einhaltung der Vereinbarungen, evaluiert die Flugbewegungen und besitzt ein Mitspracherecht für die Gestaltung der An- und Abflugrouten für die 3. Piste
Hier schliesst sich der Kreis - Einhaltung der Vereinbarungen bedeutet auch, dass der Flughafen einmal gewonnene Vorteile auch behalten darf - egal welche Versprechen dabei permanent gebrochen werden. Und die 3. Piste wurde im Mediationsverfahren in der umweltunverträglichsten Position fixiert - was sich aus der UVE des Flughafens selbst ergibt.
In Antwort auf: 2007 wurde das Lärmschutzprogramm massiv erweitert, und zwar um Personen, die auch im 2-Pisten-System großen Belastungen ausgesetzt sind (selbst dann, wenn sie danach im 3-Pisten-System entlastet werden).
Großartig. Der Flughafen beteiligt sich an Maßnahmen, die dazu führen, dass es unter Umständen im Inneren von Gebäuden etwas leiser ist - der regelmäßige Aufenthalt im Freien ist dort ohnehin lebensbedrohlich.
Während ich diese Zeilen schreibe dröhnt in Liesing wieder einmal ein Flugzeug über ein vorher nicht einmal am Tag vom Fluglärm betroffenes Gebiet. Solange das so ist, bleibe ich dabei:
In Antwort auf: Das Dialogforum ist also ein reines Marketing Instrument des Flughafens, mit dem Ziel einmal unter dubiosen Umständen erreichte Vorteile nach Möglichkeit nicht mehr hergegen zu müssen - denn dafür ist Einstimmgkeit gefragt.
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